Vorschaubild © Christopher Horne |Veranstaltungsbild © Christopher Horne
Koproduktion mit performing:group und tanzhaus nrw
HNSL/GRTL. Eine Umarmung
"I am confused. So I will do a confused dance."
Selten schien das Nachdenken über die Zukunft dringlicher, aber auch selten düsterer als heute. Fluchtpunkt aller Zukunftsvisionen bleibt jedoch stets die Gemeinschaft: Nur zusammen, so viel scheint klar, können wir der multiplen Versehrtheit der Welt durch Klimawandel, Glaubhaftigkeitskrisen und Kriege begegnen. Wie aber praktizieren wir Gemeinschaft und wie stellen wir sie her? Versuche, sie auf Kommando entstehen zu lassen, sind jedenfalls zum Scheitern verurteilt. Also erklären wir dasjenige unserer vertrauten Verhältnisse zum Vorbild, in dem wir schon früh erproben, was Gemeinschaft bedeutet - das komplexe Band zu unseren Geschwistern. Nichts Anderes haben uns schließlich die großen Dichter empfohlen: Alle Menschen werden Brüder hofft Schiller, Schwestern, jetzt sind wir Schwäne konstatiert Rilke. Aber hatten sie dabei auch wirklich die vielfältigen Verstrickungen, Verzerrungen und Verwirrungen im Blick, die sich zwischen Geschwistern ergeben können?
HNSL / GRTL. Eine Umarmung ist ein absurdes Coming of age-Szenario, das mit vorwiegend nonverbalen Mitteln nach Möglichlichkeiten und Stressfaktoren der Geschwisterlichkeit fragt. Auf der Folie des bekannten Märchens der Brüder Grimm bewegt sich ein Geschwisterpaar durch die repetitive Endlosschleife seiner inneren Entwicklung, verstrickt in den ewigen Versuch, das eigene Leben besser zu gestalten als die letzte Version seiner selbst oder die vorangehenden Generationen. Dabei reinszenieren die beiden immer wieder das Trauma ihres Verlassenwerdens, verheddern sich in Versuchen der Selbstoptimierung und verwirren sich in ihren eigenen Gedanken. So entsteht eine Versuchsanordnung, die im Sprechtheater wortreich und schwermütig daher käme, im Medium des körperbetonten Theaters hingegen eine unerwartete Wucht zu entfalten vermag und keinen Anlass für eine komische Beleuchtung der Sachlage ungenutzt verstreichen lässt.
Eine Performance, in der das Repertoire nicht-partnerschaftlicher Gesten zwischen zwei Menschen ausgeleuchtet und außerdem sehr ungeschickt ein Zelt aufgebaut wird.
LANGUAGE NO PROBLEM! Die Inszenierung verwendet Fragmente verschiedener Sprachen, u.a. Englisch, Deutsch und eine von den Performer:innen kreierte Phantasiesprache. Da der Fokus aber ohnehin auf nonverbalen Darstellungsmitteln liegt, brauchen Sie sich wegen möglicher Textunverständlichkeit keine Sorgen zu machen!
Eine Koproduktion von performing:group, dem Theater im Bauturm und tanzhaus nrw | In Kooperation mit Stiftung Futur Zwei.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR; Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Kulturamt der Stadt Köln.
Montag, 17. Juni 2024
20:00 Uhr
60 Min | Keine Pause
Aachener Str. 24-26
50674 Köln
Credits
Koproduktion | performing:group / Theater im Bauturm / tanzhaus nrw |
Kooperation | Stiftung Futur Zwei |
Stückentwicklung | performing:group |
Tanz | Bianca Sere Pulungan / Francesco D'Amelio |
Inszenierung | Julia Mota Cavalho |
Choreografie | Bianca Sere Pulungan / Francesco D'Amelio / Julia Mota Cavalho |
Musik | Martin Rascher |
Soundcollagen | Martin Rascher |
Ausstattung | Andrea Barba |
Video | Fabián Barba |
Dramaturgische Mitarbeit | Daniel Mathéus / René Michaelsen |
Outside Eye | Marie-Lena Kaiser |
Produktion | Martin Rascher |
Produktionsleitung | Deborah Krönung |
Regieassistenz | Norina Kindermann |