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»ifs-Begegnung« Edimotion mit »Eins, zwei, drei« und Editor Fritz Busse

Auf der Leinwand: 
»Eins, zwei, drei«
(USA 1961, Regie: Billy Wilder, Montage: Daniel Mandell, 108 Min.) Spielfilm, mit James Cagney, Horst Buchholz, Pamela Tiffin, Liselotte Pulver u. a.

Anschließend Filmgespräch mit Editor Fritz Busse, moderiert von Kyra Scheurer, Künstlerische Leitung Edimotion

Berlin 1961, kurz vor Mauerbau: C.R. MacNamara, Direktor des Coca-Cola-Vertriebs in West-Berlin, hofft auf den Karrieresprung nach London – dazu will er künftig auch hinter den Eisernen Vorhang verkaufen. Sein Chef aber will keine Geschäfte mit den Kommunisten machen, stattdessen soll MacNamara seine Tochter Scarlett während eines Berlin-Aufenthalts betreuen. Zunächst scheint alles friedlich zu verlaufen, doch die amüsierfreudige Scarlett verbringt ihre Nächte nicht im Haus der MacNamaras. Sie verschwindet ausgerechnet als ihre Eltern ihren Besuch ankündigen und taucht frisch verheiratet mit dem linientreuen Jungkommunisten Otto Ludwig Piffl aus Ost-Berlin wieder auf. Um seinen Job nicht zu verlieren, zettelt MacNamara verschiedene Intrigen zur Annullierung der Ehe an und versucht schließlich, Piffl in einen standesgemäß kapitalistischen Schwiegersohn zu verwandeln.

Die temporeich montierte Screwball-Komödie von Billy Wilder vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts wurde erst mit ihrer zweiten Kinoauswertung in den 1980er Jahren zum Kultklassiker über den Kalten Krieg – der Bau der Mauer hatte nicht nur das Filmteam überrascht, sondern zum Filmstart auch das Lachen über die politischen Hintergründe zum Politikum gemacht. So wurde der an Zitaten und Anspielungen reiche Film zunächst trotz seiner Qualitäten und ungeachtet seiner berühmten Macher in den USA nur spärlich für die Oscars und Golden Globes nominiert, der Kassenerfolg blieb zunächst aus.

Für Editor Daniel Mandell, der bereits seit 1924 erfolgreich Filme montierte, war »Eins, zwei, drei« die dritte Zusammenarbeit mit Billy Wilder: Für dessen »Zeugin der Anklage« war er für den Oscar nominiert, für den Schnitt von »Das Appartement« mit seinem insgesamt dritten Oscar prämiert worden. Bis zu seinem Ruhestand 1966 arbeitete Mandell ausschließlich mit Wilder zusammen, drei weitere gemeinsame Filme entstanden.

Fritz Busse ist Editor erfolgreicher und vielfach prämierter Kinodokumentarfilme, Spielfilme und Serien gleichermaßen und war mit seinen Montagearbeiten mehrfach für den Deutschen Kamerapreis (»Am Ende des Tunnels«, »Die Luftbrücke«) nominiert. Mit der Komödie beschäftigte er sich zuletzt vor allem dokumentarisch: 2023 montierte er den Dokumentarfilm zu Loriots 100stem Geburtstag, 2024 folgte der jüngst im Rahmen des Filmfestival Cologne uraufgeführte »Hape Kerkeling – Total normal«.
Eine Veranstaltung von Edimotion – Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Kooperation mit der ifs Internationale Filmschule Köln, im Rahmen des Filmforums NRW e.V. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln.

Film

Mittwoch, 11. Dezember 2024

19:00 Uhr

150 Min | Mit Pause

Filmforum im Museum Ludwig

Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln

Film
Eintritt frei

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